Welche Faktoren tragen zur Definition eines resilienten Menschen bei?
Ein resilienter Mensch zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, schwierige Situationen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen. Resiliente Menschen verfügen über eine innere Stärke und Anpassungsfähigkeit, um Rückschläge zu überwinden und sich an Veränderungen anzupassen. Selbstverständlich erleben auch resiliente Menschen Stress oder Traumata, jedoch gelingt es ihnen schneller wieder aufzustehen und sich davon zu erholen. Sie nutzen ihre Erfahrungen als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und verfügen über ein starkes soziales Netzwerk, auf das sie sich in Zeiten der Not verlassen können. Auch sind sie in der Lage, Probleme konstruktiv anzugehen und Lösungen zu finden, anstatt sich von Schwierigkeiten entmutigen zu lassen. Zudem zeigt ein resilienter Mensch Flexibilität im Denken und Handeln sowie eine positive Einstellung gegenüber Schwierigkeiten. Durch ihre Fähigkeit zur Selbstregulation können sie Stress bewältigen und dabei ihre emotionale Balance wahren.
Die Bedeutung von Selbst-Führung in turbulenten Zeiten
In der Selbstführung geht es um weit mehr als nur darum, sich selbst zu managen. In erster Linie geht es darum, sich seiner inneren Werte bewusst zu werden und danach zu handeln. Drei ausschlaggebende Faktoren der Selbstführung beinhalten Authentizität, Selbstreflexion und die Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Durch den Aufbau eines positiven Kontakts zum Team wird nicht nur ein gutes Arbeitsklima gefördert, sondern auch die Führungsqualitäten gestärkt. Selbstführung bedeutet auch, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und neue Lösungen zu finden. Dabei ist es wichtig, an sich selbst zu glauben und die eigene Entwicklung aktiv voranzutreiben.
"Liderazgo significa tomar decisiones firmes en condiciones difíciles y prestar apoyo a los demás, sin pretender hacerlo siempre".
Mathias Varga von Kibéd
Definition und Merkmale von Resilienz im beruflichen Kontext
Resilienz am Arbeitsplatz ist wie ein unsichtbares Kraftfeld, das Führungskräfte umgibt und stärkt. Resiliente Führungskräfte verstehen, dass Krisen und Herausforderungen Teil des Lebens sind. Im Arbeitsumfeld bedeutet Resilienz nicht nur Widerstandskraft gegenüber Drucksituationen und hoher Arbeitsbelastung, sondern auch die Fähigkeit zur Selbstregulation und zum positiven Umgang mit Veränderungen. Resiliente Führungskräfte können zudem ihre eigenen Ressourcen klug einsetzen und gleichzeitig ein unterstützendes Umfeld für ihre Mitarbeitenden schaffen.
Die 7 Säulen der Resilienz und was sie beinhalten
Die Wissenschaft hat im Laufe der letzten Jahrzehnte unterschiedliche Resilienzmodelle entwickelt. Nachstehend wird das Modell der 7-Säulen von Reivich & Shatté aufgezeigt. Diese 7 Säulen beinhalten tragfähige Ressourcen, welche der Führungskraft Sicherheit für die verantwortungsvollen Aufgaben verschafft. Die 7 Säulen der Resilienz sind folgenden:
1. Akzeptanz:
Die Fähigkeit, schwierige Situationen anzunehmen und zu akzeptieren, anstatt dagegen anzukämpfen oder sie zu verleugnen. Es geht darum, die Realität anzuerkennen und Veränderungen anzunehmen.
2. Optimismus:
Eine positive Einstellung und der Glaube daran, dass es immer einen Ausweg aus schwierigen Situationen gibt. Optimismus hilft dabei, Herausforderungen als Chancen zu sehen und Hoffnung zu bewahren.
3. Lösungsorientierung:
Die Fähigkeit, sich auf Lösungen, anstatt auf Probleme zu konzentrieren. Resiliente Menschen suchen aktiv nach Möglichkeiten, um mit Schwierigkeiten umzugehen und Wege zu finden, diese zu überwinden.
4. Netzwerke:
Ein starkes soziales Unterstützungssystem ist entscheidend für die Resilienz. Familie, Freunde oder professionelle Netzwerke können helfen, Belastungen abzufedern und Unterstützung in Krisenzeiten zu bieten.
5. Selbstwirksamkeit:
Der Glaube an die eigene Fähigkeit, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Selbstwirksamkeit stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und hilft dabei, Rückschläge als vorübergehende Hindernisse zu betrachten.
6. Selbstverantwortung:
Resiliente Menschen übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und verharren nicht in der Opferrolle. Dabei achten sie auf ihre körperliche und mentale Gesundheit. Sie pflegen gesunde Gewohnheiten wie ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und genügend Schlaf.
7. Zukunftsorientierung:
Die Fähigkeit, sich auf langfristige Ziele und Perspektiven zu fokussieren, auch in schwierigen Zeiten. Resiliente Menschen haben eine positive Zukunftsvision und entwickeln Strategien, um ihre Ziele zu erreichen.
Tipps zur Stärkung der eigenen Resilienz als Führungskraft
Ein wichtiger Schritt zur Stärkung der eigenen Ressourcen ist es, sich mit den individuellen 7 Säulen der Resilienz auseinanderzusetzen und gesunde Bewältigungsstrategien zu erlernen. Die persönliche Wissenserweiterung über resiliente Techniken und deren Anwendung im privaten und beruflichen Leben bieten dabei die Grundlage. Hinzu kommt eine Portion Offenheit, neue Wege auszuprobieren und der Wille, an sich zu arbeiten, um seine persönliche resiliente Haltung kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Umgang mit Stress und Druck: Die Rolle der Resilienz
Stress und Druck sind unvermeidliche Begleiter, doch wie wir ihnen begegnen, prägt massgeblich unser Wohlbefinden und auch unseren Erfolg. Resilienz ermöglicht es uns, diese Belastungen nicht als unüberwindbare Hindernisse zu sehen, sondern als Chancen zum persönlichen Wachstum. Indem wir unsere Resilienz trainieren, schaffen wir eine solide Basis für ein ausgewogenes Leben im turbulenten Umfeld der Führungswelt. Die Kunst liegt darin, die eigenen Stressmechanismen zu entlarven und Situationen, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren.
Selbstreflexion und Achtsamkeit als Werkzeuge für eine resilientere Führungspersönlichkeit
In der oftmals hektischen und schnelllebigen Welt einer Führungskraft ist die Selbstreflexion ein unschätzbares Werkzeug, um seine eigenen Kompetenzen als belastbare, ausgeglichene und gesunde Persönlichkeit zu formen. Durch das kritische Hinterfragen des eigenen Handelns und die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken und Emotionen kann die Resilienz stetig aufgebaut und verbessert werden. In herausfordernden Situationen kann dadurch Ruhe bewahrt und kluge Entscheidungen getroffen werden. Führungskräfte dürfen sich daher immer wieder Zeit für Selbstreflexion und Achtsamkeit nehmen.
Resiliente Führung: Wie man durch Vorbildfunktion das Team stärkt
Resiliente Führung bedeutet auch, durch das eigene Handeln als Vorbild voranzugehen und damit sein Team zu stärken. Führungskräfte, die in schwierigen Zeiten selbst Resilienz ausstrahlen, motivieren das Team dazu, ebenfalls an ihrer eigenen Widerstandskraft zu arbeiten und gemeinsam gestärkt aus herausfordernden Situationen hervorzugehen. Durch transparente Kommunikation und authentisches Verhalten können sie eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder Einzelne unterstützt fühlt. Resiliente Führung ist somit nicht nur für die persönliche Entwicklung der Führungskraft entscheidend, sondern auch für den Zusammenhalt und den Erfolg des gesamten Teams.
Fazit: Mit innerer Stärke erfolgreich führen – Warum die Entwicklung von Resilienz unverzichtbar ist
In der heutigen dynamischen Arbeitswelt ist die Entwicklung von Resilienz für Führungskräfte unerlässlich. Die Fähigkeit, stressige Situationen im Arbeitsalltag zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Resiliente Führungskräfte dienen als Vorbilder, die ihre Teams durch turbulente Zeiten führen können. Durch Selbstführung und innere Stärke sind sie in der Lage, Krisen zu meistern und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen.
Leona Fluri & Simone Zahno
Ausgebildete Coaches und Seminarleiterinnen zum Thema Resilienz und gesunde Stressbewältigung bei der Firma Coaching & Feedback GmbH in Solothurn.
Wenn du mehr über uns erfahren möchtest, findest du alle Informationen unter:
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Leona Fluri und Simone Zahno, den Verfasserinnen dieses Beitrags, für die Zusammenarbeit.